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Weinwissen: Was passiert während des Alterungsprozesses von Wein?

Weinwissen Alterung Wein

Wein gehört zu den Getränken, die unter gewissen Voraussetzungen von einer zeitlich begrenzten Alterung profitieren können. Während man mit dem Begriff der Flaschenalterung oder Flaschenreife meist den positiven Einfluss auf das Getränk Wein verbindet, umfasst der Begriff der Alterung die gesamte Zeitspanne zwischen dem Abschluss der alkoholischen Gärung und dem Zeitpunkt, an dem der Wein ungenießbar ist. In diesem Artikel wird untersucht, was während des Alterungsprozesses von Wein geschieht und wie sich Geschmack, Aroma und Textur im Laufe der Zeit verändern.

Grundlagen der Weinalterung

Primäre und sekundäre Aromen

In jungen Weinen dominieren die sogenannten Primäraromen, die direkt von der Rebsorte und dem Anbaugebiet abhängen. Dazu gehören beispielsweise fruchtige, blumige oder pflanzliche Noten. Im Laufe der Alterung entwickeln sich aus den Primäraromen die sekundären Aromen, die aus dem Reifeprozess des Weines selbst entstehen. Diese können zum Beispiel gewürzige, erdige oder mineralische Noten sein.

Tertiäre Aromen

Mit fortschreitender Alterung entstehen schließlich die tertiären Aromen. Diese entstehen durch den Einfluss von Sauerstoff und die chemischen Reaktionen, die im Wein ablaufen. Typische tertiäre Aromen sind unter anderem Nuss-, Karamell-, Honig- oder Tabaknoten. Die Entwicklung der tertiären Aromen ist ein wichtiger Faktor für die Qualität eines gereiften Weines. Gute Weine zeichnen sich durch eine harmonische Balance zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen aus.

Textur und Mundgefühl

Auch die Textur und das Mundgefühl des Weins verändern sich im Laufe der Alterung. Die Tannine, die in vielen Rotweinen enthalten sind, werden im Laufe der Zeit weicher und geschmeidiger. Dies führt zu einem angenehmeren Mundgefühl, das als "rund" oder "weich" bezeichnet wird. Bei Weißweinen kann die Alterung zu einer öligen oder cremigen Textur führen.

Veränderungen der Farbe

Die Farbe des Weins ist ein weiterer Indikator für den Alterungsprozess. Bei Rotweinen nimmt die Farbintensität im Laufe der Zeit ab, während Weißweine meist an Farbe gewinnen. Die Farbveränderungen sind auf chemische Reaktionen und den Einfluss von Sauerstoff zurückzuführen. Rotweine können beispielsweise von einem kräftigen Rubinrot zu einem blassen Ziegelrot übergehen, während Weißweine von einem blassen Strohgelb zu einem dunkleren Goldgelb oder sogar Bernsteinfarben werden können.

Faktoren, die die Alterung von Wein beeinflussen

Rebsorte und Jahrgang

Die Rebsorte und der Jahrgang des Weines spielen eine wesentliche Rolle bei der Eignung zur Alterung. Einige Rebsorten, wie beispielsweise Cabernet Sauvignon, Nebbiolo, Sangiovese, Riesling und Chenin Blanc, sind für ihre gute Alterungsfähigkeit bekannt. Andere Rebsorten, wie beispielsweise Gamay oder Grenache, sind eher für den frühen Verzehr bestimmt und profitieren weniger von einer längeren Lagerung.

Der Jahrgang ist ein weiterer wichtiger Faktor, da die Witterungsbedingungen während des Anbaus und der Ernte einen großen Einfluss auf die Qualität der Trauben und somit auf das Alterungspotenzial des Weines haben. In sehr guten Jahren können auch Weine aus weniger langlebigen Rebsorten ein gutes Alterungspotenzial aufweisen.

Weinbereitung und Weinbau

Die Weinbereitung und der Weinbau beeinflussen ebenfalls, wie gut ein Wein altern kann. Beispielsweise können Weine, die in Barriques (Eichenholzfässern) ausgebaut wurden, ein höheres Alterungspotenzial aufweisen, da die Tannine aus dem Holz dem Wein zusätzliche Struktur und Haltbarkeit verleihen.

Auch die Anbaumethoden und Techniken im Weinbau können einen Einfluss auf die Alterungsfähigkeit des Weines haben. Beispielsweise können Weine aus Trauben, die in höheren Lagen angebaut wurden, aufgrund des höheren Säuregehalts und der langsameren Reifung der Trauben besser altern.

Lagerbedingungen

Die Lagerbedingungen sind ein entscheidender Faktor für die Qualität und das Alterungspotenzial eines Weines. Eine konstante Temperatur von etwa 12-14°C, eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70-80% und eine möglichst dunkle Lagerung sind optimale Bedingungen für die Alterung von Wein. Starke Temperaturschwankungen, zu trockene oder zu feuchte Luft und Lichteinfluss können den Alterungsprozess negativ beeinflussen und den Wein schädigen.

Die richtige Lagerung von Wein

Flaschenposition

Die Position der Flasche während der Lagerung spielt eine wichtige Rolle. Weinflaschen sollten idealerweise liegend gelagert werden, damit der Korken stets in Kontakt mit dem Wein bleibt. Dadurch bleibt der Korken feucht und quillt auf, wodurch er den Flaschenhals gut verschließt und den Eintritt von Sauerstoff verhindert. Bei Schraubverschlüssen und anderen Verschlusstypen ist die Flaschenposition weniger entscheidend, da hier kein Kontakt zum Wein notwendig ist, um den Verschluss dicht zu halten.

Weinkeller und Weinkühlschränke

Ein Weinkeller ist aufgrund der natürlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen ein idealer Ort für die Lagerung von Wein. Da jedoch nicht jeder über einen eigenen Weinkeller verfügt, sind Weinkühlschränke eine gute Alternative. Diese ermöglichen eine konstante Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung und bieten somit optimale Bedingungen für die Alterung von Wein.

Lagerung in Weinfachgeschäften oder spezialisierten Lagerhäusern

Wer keinen eigenen Weinkeller oder Weinkühlschrank besitzt, kann auch Lagerfächer in Weinfachgeschäften oder spezialisierten Lagerhäusern mieten. Diese bieten meist optimale Lagerbedingungen und sind eine kostengünstige Möglichkeit, Weine professionell lagern zu lassen.

Wie lange sollten Weine gelagert werden?

Die optimale Lagerdauer für Weine ist von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise der Rebsorte, dem Jahrgang, der Weinbereitung und den individuellen Geschmacksvorlieben. Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie lange ein Wein gelagert werden sollte. Einige Weine erreichen ihre Trinkreife bereits nach wenigen Jahren, während andere Weine Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte lagern können, bevor sie ihren Höhepunkt erreichen.

Fazit: Warum Weine altern lassen?

Die Alterung von Wein ist ein faszinierender Prozess, der sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus geschmacklicher Sicht interessant ist. Durch die Veränderungen von Aromen, Textur und Farbe im Laufe der Zeit können Weine eine neue Geschmackstiefe und Komplexität erreichen, die bei jungen Weinen nicht vorhanden ist. Die Alterung von Weinen ermöglicht es, die Vielfalt und Schönheit dieses einzigartigen Getränks in all seinen Facetten zu entdecken und zu schätzen.

Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Wein von einer längeren Lagerung profitiert und dass der persönliche Geschmack letztendlich entscheidend ist, ob ein alter Wein als besser oder schlechter empfunden wird als ein junger Wein. In jedem Fall lohnt es sich, sich mit dem Thema Weinalterung auseinanderzusetzen und die Vielfalt der Geschmackserlebnisse zu entdecken, die gereifte Weine bieten können.



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